Lumbale Spinalkanalstenose (Wirbelkanalstenose)

Im Spinalkanal der Wirbelsäule verläuft das empfindliche Rückenmark. Eine Verengung (Stenose) in diesem Kanal verursacht oft Rückenschmerzen und Schmerzen beim Gehen

Hier verläuft der Spinalkanal im Lendenwirbel
Der Spinalkanal verläuft innerhalb der Wirbelsäule. In der Abbildung dargestellt ist ein Lendenwirbel – von oben betrachtet – mit Wirbelkörper (1), Spinalkanal (2), Querfortsätzen (3), Gelenkflächen der Wirbelgelenke (4), Dornfortsatz (5). Der Dornfortsatz zeigt in Richtung Rücken, der Wirbelkörper in Richtung Bauch. Um die komplette Grafik zu sehen, bitte auf die Lupe oben links klicken

Der Spinalkanal verläuft innerhalb der Wirbelsäule. In der Abbildung dargestellt ist ein Lendenwirbel – von oben betrachtet – mit Wirbelkörper (1), Spinalkanal (2), Querfortsätzen (3), Gelenkflächen der Wirbelgelenke (4), Dornfortsatz (5). Der Dornfortsatz zeigt in Richtung Rücken, der Wirbelkörper in Richtung Bauch. Um die komplette Grafik zu sehen, bitte auf die Lupe oben links klicken

Was ist eine Spinalkanalstenose?

 

Innerhalb der Wirbelsäule befindet sich der Wirbelkanal, der Spinalkanal. Die Struktur aus Knochen und Bändern ummantelt das weiche Rückenmark und bildet dadurch einen knöchernen Schutz. Bei einer Verengung (Stenose) des Wirbelkanals spricht man auch von einer Spinalkanalstenose. Meist ist der Wirbelkanal auf Höhe der Lendenwirbelsäule verengt (lumbale Spinalkanalstenose). Betroffene leiden unter chronischen Rückenschmerzen, die sich beim Gehen deutlich verstärken und in die Beine ausstrahlen.

 

Die Ursachen für einen verengten Wirbelkanal können angeboren oder erworben sein. Angeborene Defekte wie Wirbelmissbildungen begünstigen die Krankheit ebenso wie Abnutzungserscheinungen der Wirbelknochen und der Bandscheiben sowie eine erbliche Veranlagung. Oft treten angeborene und erworbene Ursachen auch kombiniert auf. Nicht immer ist bekannt, wodurch die Spinalkanalstenose entsteht.

 

Die lumbale Spinalkanalstenose ist in höherem Lebensalter eine sehr häufige Erkrankung. Bei über 60-jährigen liegt bei jedem fünften Patienten eine Verengung des Spinalkanals vor.


Die Symptome einer Spinalkanalstenose variieren. Charakteristisch sind Schmerzen, die beim Gehen und vor allem bei bestimmten Bewegungen auftreten. Insbesondere, wenn die Wirbelsäule ins Hohlkreuz gebogen wird, kommt es zu Schmerzen im unteren Rücken, die bis in die Beine ausstrahlen können. In schweren Fällen können bestimmte Beinbewegungen nicht mehr ausgeführt werden und es treten Empfindungsstörungen auf.

 

Zur Bestätigung der Diagnose der Wirbelkanalverengung haben bildgebende Verfahren die größte Bedeutung. Dazu gehören die Röntgen-Untersuchung, Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT), Computertomografie (CT) sowie die Myelografie (Röntgen-Kontrastmittel-Untersuchung des Rückenmarks). Sie können die krankhaften Veränderungen im Bereich der Wirbelknochen oder der Bandscheiben sichtbar machen.

 

Therapie: Die Spinalkanalstenose lässt sich in vielen Fällen sehr gut konservativ, das heißt ohne Operation behandeln. Neben krankengymnastischen Übungen kann ein Korsett die Wirbelsäule stabilisieren und entlasten. Auch Wärmeanwendungen, Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente lindern die Beschwerden. Bringen diese Maßnahmen keine Besserung, ist manchmal auch eine Operation erforderlich.

 

Die Prognose bei einer Verengung des Wirbelkanals ist in der Regel gut. Meist bessern sich die Symptome durch die Therapie, sodass Alltagstätigkeiten möglich sind. Die Beschwerden können allerdings erneut auftreten, sobald die Wirbelsäule ungünstig belastet wird. Auch durch eine Operation lassen sich oft gute Erfolge erzielen. Zu beachten sind jedoch mögliche Komplikationen der chirurgischen Eingriffe am Wirbelkanal.